Viele Eltern haben viele Fragen, wie sie mit der Mediennutzung ihrer Kinder umgehen sollen. Es gibt dazu auch sehr viele Antworten, vielleicht schon zu viele, sodass man nicht mehr durchblickt. Daher auf dieser Seite nur fünf einfache und garantiert nützliche Hinweise.

Lassen Sie sich von Ihrem Kind zeigen, wie es die Medien nutzt. Was wird gespielt und warum? Welche Apps werden verwendet, und was können diese? Auch wenn es Sie persönlich nicht interessiert und Sie selbst keine Lust haben, diese Spiele zu spielen: Probieren Sie es kurz aus! Seien Sie offen und ehrlich interessiert: Das ist die Basis für gute gemeinsame Gespräche über das Thema. Und es ist ja schön und wichtig, wenn man gerade in einem Alter, in dem sich Jugendliche beginnen, in ihre eigene Welt zurückzuziehen, weiterhin gemeinsame Gesprächsthemen hat.
Außerdem können Sie wirklich eine Menge darüber lernen, was sich in der heutigen Medienwelt tut oder noch auf uns zukommt. Einfach nur ablehnend und kritisch aufzutreten, ohne eigentlich zu wissen, worum es geht, hilft da eher nicht weiter.
Besprechen Sie Ihre Fragen mit anderen Eltern, denen Sie einen guten Hausverstand zutrauen. „Wie macht Ihr das, welche Regeln gelten bei euch?“ Auf diese Weise bekommt man in der Regel rasch ein paar brauchbare Grundregeln zusammen, an die man sich halten kann. Und wenn sich die Kinder beschweren, kann man mit gutem Gewissen antworten: „Familie Müller, Maier, Huber und Moser machen es auch so, basta.“
Noch ein Tipp dazu: Sie werden feststellen, dass sich (fast) alle Eltern mit dem Thema Medien schwer tun. Das allein ist zwar schon ein kleiner Trost, sollte Sie aber auf keinen Fall dazu verleiten, es beim gemeinsamen Jammern zu belassen (wir kennen alle das Vergnügen, einfach nur von Herzen drauflos zu schimpfen, wie schlimm alles ist ;-). Verlieren Sie nicht das eigentliche Ziel aus dem Blick, nämlich: Dass sich Eltern mit ihren Tipps gegenseitig stärken und unter die Arme greifen!

Barbara Buchegger hat wirklich gute Tipps auf Lager. Ihre Video-Clips zum Umgang mit Medien im Familienalltag sind rasch angeschaut:

Frag Barbara

Saferinternet.at - Eltern

Persönliche Beratung bietet die Erziehungsberatung Tirol, rufen Sie einfach an.
Oder Sie fragen in der Schule bzw. im Kindergarten, ob es möglich wäre, einen Elternabend zum Thema zu veranstalten.

Erziehungsberatung Tirol

Beobachten Sie, wie oft und lange Sie selbst täglich auf’s Handy schauen und vor dem Computer oder Fernseher sitzen (inklusive Arbeitszeit). Dann vergleichen Sie die eigene Mediennutzung mit der Ihres Kindes.

Für die meisten ein Vergnügen, für manche ein Geschäft, für einige ein Elend: Gaming, Glücksspiel oder Sportwetten können zu beträchtlichen finanziellen und psychischen Problemen führen. Das Internet macht Glückspiele und Sportwetten auch für Jugendliche leicht zugänglich, und die Politik ist säumig, dem Spieler- und Jugendschutz hier Geltung zu verschaffen. Daher können hier ein paar Informationen zu diesem Thema sinnvoll sein.
Wenn das Spielen wichtiger wird als das wirkliche Leben, läuft etwas schief. Beim Gaming ist überwiegend nicht das verspielte Geld das Problem, wie beim Glücksspiel, sondern die verspielte Lebenszeit.
Besessenen Gamer/inne/n wird Letzteres allerdings egal sein, nämlich wenn das Spielen ihr ganzer Lebensinhalt ist. Eine Veränderung ist dann nur noch durch Druck von außen möglich, z.B. von Seiten der Familie. Die Rückkehr ins wirkliche Leben ist für alle Beteiligten ein oft mühsamer Weg.


Wie viel ist zu viel?


Ein Selbsttest ist eine Möglichkeit herauszufinden, ob das eigene Spielverhalten noch im „grünen Bereich“ ist.

Gamesucht-Test

Online-Konsum

Glücksspiel und Sportwetten können leicht zur Schuldenfalle werden. Speziell im Internet werden Jugend- und Spielerschutz immer noch gern umgangen, sodass auch Jugendliche in Schwierigkeiten geraten.
Ab wann sind Glücksspiele und Sportwetten erlaubt?
Einfache Glücksspiele um kleine Einsätze (Rubbellose, Lotto, …) sind ab 16 erlaubt, Sportwetten ebenso. Casinospiele, Automatenspiel und Pokern sind ab 18 erlaubt.
Wieso können Glücksspiele oder Sportwetten zum Problem werden?
Glücksspiele und Wetten sind zunächst einmal unterhaltsam und lenken vom manchmal unerfreulichen Alltag ab. Sie werden so attraktiv gestaltet, dass sie einen regelrecht „gefangen nehmen“ können. Die Spiele sind so programmiert, dass am Ende der Profit immer beim Anbieter liegt. Glücksspiel ist also ein Vergnügen, für das man zahlt wie für jedes andere Unterhaltungsangebot auch. Vereinzelte Gewinne sind natürlich möglich, werden aber in der Regel wieder eingesetzt und nach einigem Auf-und-Ab verspielt. Die Faszination des Spielens, die Spannung, die Klänge und Farben, das Abtauchen ins Spiel, der Rausch des Gewinnens und Verlierens, die Jagd nach dem verspielten Geld, all das wird zum Sog und Strudel, der die Spieler:innen immer wieder hineinzieht. Die meisten zwanghaften und süchtigen Spieler:innen wissen ganz genau, dass sie letztlich alles Geld verlieren, die Besessenheit vom Spielen selbst ist dann aber so stark, dass dies dann gar nicht mehr wichtig ist und in Kauf genommen wird.
Was bedeutet „Ausschüttungsquote 90%“?
Glücksspiel ist ein Geschäft, das vom Staat reguliert wird. Dieser legt gesetzlich fest, dass die Spieler:innen ihr Geld zumindest nicht zu schnell verlieren. Die Glücksspielanbieter müssen daher eine bestimmte „Ausschüttungsquote“ einhalten. Der Begriff klingt zwar gut und lässt an einen Gewinn denken, er ist aber nur ein anderes Wort für den durchschnittlichen Verlust der Spieler:innen. Das bedeutet: Bei einer Ausschüttungsquote 90% verbleiben nach einer durchschnittlichen Spielsession 10% des eingesetzten Geldes beim Anbieter, und das geht so lange, bis irgendwann das gesamte Geld verspielt ist.
Warum gewinnt auf lange Sicht immer „das Haus“ und nicht die Spieler:innen?
Glückspiel und Sportwetten sind ein profitables Geschäftsfeld mit seit Jahrzehnten weltweit robusten Zuwächsen. Damit verbunden sind ebenso prächtige wie erwünschte Steuereinnahmen für den Staat. Wirtschaft und Politik haben somit das gemeinsame Interesse, dass dieses Geschäft gut funktioniert. Daher wird es gesetzlich so geregelt, dass die Anbieter profitabel wirtschaften. Dafür sorgen bestimmte Spielmechanismen und Technologien. Glückspiel und Sportwetten werden einerseits vom Zufall und andererseits vor allem von Mathematik bestimmt. Die mathematischen Operationen, die beispielsweise bei Glücksspielautomaten im Hintergrund laufen, sind allerdings viel zu komplex, als dass sie hier erklärt werden könnten. Nicht-Mathematiker:innen müssen sich an dieser Stelle einfach mit der Aussage zufrieden geben, dass der Automat als Gegenleistung für sein fröhliches Spektakel an Klängen und Farben das Spielgeld früher oder später verschluckt haben wird. That’s it.
Was ist mit Casino oder Poker?
Im Casino scheinen die Gewinnchancen es auf den ersten Blick anders zu sein, weil beispielsweise im Roulette kein Computer im Hintergrund die Ergebnisse mitbestimmt. Hier ist es die „0“, die dem Casino den langfristigen Gewinn sichert. Pokern ist wiederum ein anderer Fall, aber hier sorgt eine relativ kleine Zahl versierter Profis dafür, dass die Masse der weniger begabten Gelegenheitszocker systematisch „ausgesackelt“ wird. Der Weg zum erfolgreichen Profi ist schwierig, hat bestimmte Fähigkeiten und viel hartes Training zur Voraussetzung. In den Medien werden freilich nur die Stars und Sieger gezeigt und nicht die sehr vielen Verlierer, die dabei auf der Strecke bleiben.
Was kann ich vom Spielen oder Wetten also wirklich erwarten?
Glücksspiel und Sportwetten sind im Grunde eine echte Wissenschaft und werden von jenen, die davon leben, auch so betrieben. Die Anbieter liefern ihren Kunden als Spannung, Spaß, Zerstreuung, zwischendurch einen kleinen Gewinn, die astronomisch kleine Wahrscheinlichkeit und Hoffnung auf einen riesigen Gewinn, in Summe also ein respektables Vergnügungspaket, das halt seinen Preis hat. Wer das begreift, sich unter Kontrolle hat und nicht mehr als sein Taschengeld verspielt, wird damit kein Problem haben. Der süße Traum, Spielen oder Wetten sei der Schlüssel zu Glück und Reichtum, wird hingegen für manche rascher als man es für möglich hält, zum Albtraum.